Die städtisch wirkenden Bürgerhäuser gegenüber der ehemaligen Synagoge von Hohenems wurden im ausgehenden 18. Jahrhundert von jüdischen Hoffaktorenfamilien wie den Löwenbergs oder Hirschfelds erbaut. Sie waren im Handel, im Bankwesen und schließlich auch als Industrielle tätig. Die aufgeklärte Gesetzgebung dieser Jahrzehnte versprach und ermöglichte den jüdischen Familien Schritt für Schritt die Integration in die entstehende bürgerliche Gesellschaft.
Im Löwenberg-Haus wurden in den 1980er-Jahren bei Sanierungsarbeiten zahllose alte Briefe und Dokumente, Stofffetzen, Schuhe und andere Gegenstände in den Zwischenwänden im Dachboden gefunden – Material, das offensichtlich zur Dämmung dienen sollte. Die Briefe – meist von oder für Personen aus der Familie Löwenberg – befinden sich wie viele andere Funde, Leihgaben und Schenkungen aus dem Jüdischen Viertel inzwischen in der Dauerausstellung oder im Archiv des Jüdischen Museums Hohenems.
In den 1990er-Jahren wurde die geschichtsträchtige Häuserzeile im Rahmen des Ensembleschutzes des Jüdischen Viertels unter Denkmalschutz gestellt. In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurde nun auch das seit Jahrzehnten leerstehende Hirschfeldhaus revitalisiert. Die Fassade wurde dem ursprünglichen Zustand angenähert. Innen wurde das historische Objekt modernisiert und für Geschäftsflächen und Wohnungen ausgelegt. Durch ein zeitgemäßes Nutzungskonzept und unter Bedacht des Denkmalschutzes wird das 250 Jahre alte Gebäude in die Zukunft getragen. Anlässlich Des Tag des Denkmals kann das Hirschfeld-Haus besichtigt werden.
Informationen zum Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments der Initiative WikiDaheim: https://wikidaheim.at/wlm
Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Führung(en):
Anmeldungen und Rückfragen unter:
+43 55 76 73 989
oder
office@jm-hohenems.at
Anmeldeschluss für die Führungen: 23. September 2022, 15.00 Uhr
Schweizer Straße 5, 6845 Hohenems
Anfahrt: ÖBB; Landbus Linie 22 und 23 (Bahnhof), Linie 53 (Jakob-Hannibal-Straße); Rheintal Bus Linie 303 (Schlossplatz)
Kinderausstellung im Jüdischen Museum oder „Verborgenes im Jüdischen Viertel" entdecken