Der jüdische Friedhof in Krems ist der letzte Ort, an dem die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Krems erzählt werden kann. Das Kunstwerk von Hans Kupelwieser, die 43 Meter lange Schwelle zwischen Erinnern und Vergessen, versperrt den Zugang.
Auf diesem Metallband sind alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde zu finden, die ermordet wurden oder denen die Flucht ins Ausland geglückt ist. Man kann an dieser Schwelle entlang gehen oder einen bewussten Schritt über die Geschichte tun, um den Friedhof zu betreten.
Die offenen Bücherschränke von Clegg & Guttmann sind ein weiteres Kunstwerk auf dem Friedhof. In drei sorgfältig platzierten Schränken sind Bücher über den Tod im jüdischen Gesetz, im Ritual und in der Philosophie gesammelt. Besucher:innen können eine beschränkte Anzahl an Büchern ausleihen oder Materialien hinzufügen. Clegg & Guttmann betrachten ihre Arbeit als „Revival Project", als einen Versuch der behutsamen Rückführung von Leben an einen ziemlich verlassenen Ort. Gleichzeitig machen sie die Unmöglichkeit eines solch optimistischen Unterfangens angesichts der Ausrottung der gesamten jüdischen Bevölkerung von Krems deutlich.
Bei einem Rundgang durch den Friedhof wird auf das Schicksal einiger Familien Bezug genommen und auch das Sterben und die Begräbnisriten in der jüdischen Religion erläutert. In der NS-Zeit wurden auf diesem Friedhof Zwangsarbeiter untergebracht und dafür Gräber zerstört - die große Fläche erinnert an diese Schändung.
Informationen zum Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments der Initiative WikiDaheim: https://wikidaheim.at/wlm
Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Führung(en):
Anmeldungen und Rückfragen unter:
+43 664 52 352 77
oder
r.streibel@utanet.at
Anmeldung Website:
http://www.judeninkrems.at
Anmeldeschluss für die Führungen: 23. September 2022
Wiener Straße 115, 3500 Krems
Anfahrt: Kremser Stadtbus Linie 2 (Einkaufszentrum Mariandl), dann 200 Meter Fußweg