Die an der Nordfassade der römisch-katholischen Pfarrkirche angebaute Kapelle ist nach aktuellen Erkenntnissen der Bauforschung bereits in die Zeit um 1460 zu datieren. Bauherr war Graf Sigmund von Sankt Georgen und Bösing, der hier eine Familienkapelle errichten ließ. Die bisherige Behauptung, die eine Entstehung ins späte 19. Jahrhundert verortet, ist somit endgültig widerlegt.
Unter Prälat Adolf Braun erfolgte 1873 die Umgestaltung des damals nur noch als Abstellkammer verwendeten Raums zur Heilig-Grab-Kapelle in neogotischen Formen. Für die Umgestaltung des Raums und die Anschaffung des Wandelaltars als zentrales Einrichtungsstück stifteten Neusiedler Bürger:innen beträchtliche Summen.
Im Zuge der aktuellen Restaurierungsmaßnahmen konnte auf Basis eines restauratorischen Befunds die gründerzeitliche Raumhülle mit gemalter Quaderung, farbig gefassten Rippen und begleitenden Ornamentbändern wiederhergestellt werden. Auch der Altar von 1873 wurde restauriert, wobei fehlende Teile der Altararchitektur und der Vergoldung ergänzt sowie die originale Fassung freigelegt wurden.
Das bemerkenswerte Beispiel gründerzeitlicher Kirchenkunst, das nun in seiner ursprünglichen Schönheit auferstanden ist, wird am heurigen Tag des Denkmals präsentiert.
Informationen zum Foto-Wettbewerb Wiki Loves Monuments der Initiative WikiDaheim: https://wikidaheim.at/wlm
Führung(en):
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Anmeldeschluss für die Führungen: 25. September 2022, 12 Uhr
Hauptplatz 3 (Pfarramt), 7100 Neusiedl am See
Anfahrt: Bus, Bahn